Ballonhund-Figur

Jeff Koons überdimensionierte Version des Ballon-Hundes ist so populär geworden, dass es zahlreiche günstige Imitationen wie diese gibt. Der Künstler verwischt mit seinen Skulpturen die Grenzen zwischen Kitsch und Kunst, indem er banale und unter Kitsch-Verdacht stehende Alltagsdinge verzerrt, veredelt und zu millionenteuren Kunstwerken macht.

Der Begriff Kitsch wird meist abwertend verwendet um gefühlsbetonte, naive und oberflächliche Dinge zu beschreiben. Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert steht Kitsch für den schlechten Geschmack der Massenkultur in Gänze. Zusammen mit den Begriffen Schund, Nippes und Ramsch erzählt er die Geschichte einer Abwertung des populären Geschmacks. Dem gegenüber bzw. darüber steht eine Vorstellung von hoher Kunst, die schwer verständlich, reflexiv und komplex ist. Die Beurteilung von Kitsch im wissenschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Diskurs hat sich inzwischen verändert und ist differenzierter. Neben einer Neubewertung des Kitschs selbst, gibt es ästhetische Konzepte wie Camp und Trash, die sich – insbesondere in subkulturellen Kontexten und queeren Communities – zu positiv konnotierten Stilformen gewandelt haben. Dennoch ist der Begriff auch heute noch mit negativen Vorstellungen verbunden.

Diese Imitation ist zurzeit in der Ausstellung „Milieudinge – von Klasse und Geschmack“ zu sehen.