2022/23 Das Museum – eine Schule der Dinge X

Aller guten Dinge sind?

Können Dinge gut sein? Oder schlecht, sogar böse? Was macht sie gut, was schlecht? Kann man Dinge als gerecht oder ungerecht bezeichnen? Mit diesen aktuellen Fragen der (sozialen) Gerechtigkeit beschäftigen sich die Teilnehmer*innen. Sie sind Expert*innen ihrer Lebenswelt und teilen mit dem Museum ihr Wissen über diese.

Was gilt heute als ein gutes Produkt? Ist es seine Gestaltung, Funktion oder sind es die Herstellungsbedingungen? Wer entscheidet heute was gut und schlecht ist und warum? Bis Ende der 1960er Jahre hat sich der Deutsche Werkbund für die „Gute Form“ im ästhetischen und moralischen Sinne in der Produktgestaltung eingesetzt und Dinge in gut und schlecht unterteilt. Im Museum werden die Kriterien des Werkbundes anderen Bewertungsskalen wie z.B. Nachhaltigkeit oder Designpreise gegenübergestellt.

Ausgangspunkt des Projekts ist ein philosophisch-ethisches Thema: Woher weiß ich, was gut ist? Wenn ich etwas als gut bewerte, gilt es dann auch für andere? Für alle? Oder nur für bestimmte Teile der Gesellschaft? Wie finde ich das heraus? Welche Rolle spielt im heutigen Design z.B. das Bewusstsein für Barrieren und Ausschlüsse?

Um das Thema multiperspektivisch und partizipativ bearbeiten zu können, kooperiert das Museum mit unterschiedlichen Gruppen: einer Kita, einer Grund-, einer Förder- und einer Oberschule sowie mit Künstler*innen, Designer*innen und Inklusions-Expert*innen. Dabei sind unterschiedliche Schwerpunkte geplant: Kita-Kinder befragen alltägliche Dinge, die sie als gut oder schlecht einordnen. Welche sind das und nach welchen Kriterien beurteilen sie die Dinge? Grundschüler*innen untersuchen Dinge auf ihr Verbesserungspotential hin und entwickeln so ihre Kriterien für gute Dinge. Auszubildende des Produktdesigns legen ihren Fokus auf barrieresensibles Design. Für das Projekt ist ein offener (nicht beliebiger) Umgang mit den Kategorien „gut“ und „schlecht“ entscheidend, denn die subjektiven Zugänge und Wertvorstellungen der Teilnehmer*innen stehen im Zentrum.

Ziel des Projekts ist die gemeinsame Analyse bestehender Standards und damit verbundener Machtverhältnisse im Design und die Entwicklung von Handlungsoptionen, ob als Nutzer*in oder Produzent*in.

Juli 2022 - April 2023

Projektleitung

Veronika Deinzel (wissenschaftliche Mitarbeiterin Bildung und Vermittlung im Museum der Dinge)

Kooperationspartner

  • Max-Bill-Schule, OSZ Planen, Bauen, Gestalten (Projektleitung: Andrea Leue)
  • Hans-Fallada-Schule, Neukölln
  • INA.KINDER.GARTEN Dresdener Straße, Kreuzberg
  • Jens-Nydahl-Grundschule, Kreuzberg

Projektteam

  • Markus Hengelhaupt
  • Norbert Lang
  • Christoffer Martens
  • Eleni Mouzarouz
  • Djamal Okoko
  • Vera Rammelmeyer
  • Alexander Renz
  • Carla Schliephack
  • Markus Strieder
  • Carola Werning (barrierefrei kommunizieren!)

Gefördert von