Gute Dinge – schlechte Dinge

Projekt mit zwei Gruppen des INA.KINDER.GARTEN in Kreuzberg, 2022

Was ist ein gutes Ding? Nach welchen Kriterien beurteilen Kinder Alltagsgegenstände? Und woher wissen sie, was gut für sie ist? Gilt es auch für andere?

Ausgehend von der Frage, was ein gutes Ding ausmacht, wurden die Kinder des INA.KINDER.GARTENS zu Alltagsforscher*innen. Gemeinsam erarbeiteten sie für sie selbst relevante Kategorien für gute und problematische Dinge, die sie mit denen des Werkbunds und von heutigen Erwachsenen verglichen.


Tag 1: Lieblingsdinge von gestern und heute

Welche Dinge fanden Menschen früher gut? Sind sie heute immer noch nützlich? Welche Dinge benutzen die Kinder in ihrem Alltag am liebsten und warum?

Gemeinsam wählten sie persönliche Favoriten aus der Sammlung und sammelten diese in Form von Zeichnungen. Anschließend untersuchten die Kinder weitere Alltagsobjekte und skizzierten sie auf einer Objektkarte: Was kann das Objekt? Was nicht? Mit Werkzeugen wie Lupen und Linealen wurden Besonderheiten und Eigenschaften entdeckt.

 

Tag 2: Was macht ein Objekt aus?

Am zweiten Tag kamen Fühlsäckchen zum Einsatz: Wie fühlen sich bestimmte Alltagsdinge an? Welches Material kann es sein? Welche Assoziationen kommen beim Fühlen auf? Die Objekte wurden anschließend betrachtet und zu verschiedenen Kategorien zugeordnet. Machen bestimmte Dinge eigentlich auch typische Geräusche? Eigene Klangobjekte wurden kreiert und beim gemeinsamen Konzert zum Klingen gebracht.

 

Tag 3: Gute Form, Schöne Form

Gibt es gute und schlechte Formen? Was waren gute Formen für die Werkbündler*innen?

Es ging in den Selbstversuch: Die Kinder stellten geometrische Grundformen mit dem eigenem Körper nach. Gibt es im Museum Dinge, die auch geometrisch geformt sind? Es ging auf die Suche. Anschließend entwarfen die Kinder eigene geometrische Bestecksets.

 

Tag 4: Form follows the Body

In einer pantomimischen Übung ahmten die Kinder die Gangarten von typischen Museumsbesucher*innen nach. Wie erlebt man aber den Museumsbesuch, wenn es körperliche Einschränkungen gibt? Mit verbundenen Beinen, Armen oder Augen versuchten die Kinder einen typischen Museumhocker zu benutzen. Im Anschluss wurden weitere Sitzmöglichkeiten im Museum untersucht. Wer kann diese nutzen und wer nicht?


Den Kindern wurde in den vier Tagen bewusst, dass Bewertungen subjektiv und abhängig von Lebensrealitäten sind. Sie entwickelten Strategien mit diesen Ambivalenzen umzugehen.