Der aufklappbare, cremefarbene Eierkoffer aus Kunststoff setzt sich aus zwanzig eierförmigen Elementen zusammen, die in vier versetzten Reihen unterschiedlicher Länge auf zwei Standfüßen ruhen.
Die obere Extremität des Behälters bildet ein bogenförmiger Tragegriff, dessen Steg sich nach unten verjüngt. Zwischen den einzelnen Eierbehältern befinden sich Aussparungen in Form von abgerundeten, gleichschenkligen Dreiecken. Bei hoher Lichtintensität überlagern sich diese Leerstellen aufgrund des semitransparenten Materials zu Hexagrammen. Als Öffnungs- und Verschlussmechanismus fungieren Noppen- und Laschenpaare an den oberen äußeren Eierbehältern.
Der dekorlose Eierkoffer in diesem ausgefallenen Design gelangte als Importartikel in den 1970er Jahren aus der Sowjetunion in die DDR. Für den sicheren Transport von Eiern konzipiert, ist das Volumen seiner Eierbehälter auf die Größe von damals handelsüblichen Hühnereiern genormt. Diese formale Strenge definiert den engen Nutzungsspielraum des Transportbehälters und begrenzt die Möglichkeiten der Aneignung in Hinblick auf alternative Gebrauchsweisen. Dabei wahrt der eierschalfarbene Koffer als skulpturales Gebilde in Eierform die Einheit von Form und Funktion.
Der Eierkoffer ist Teil der Schausammlung im Werkbundarchiv – Museum der Dinge.