Press-On-Nails

Lange, verzierte Nägel stehen über Jahrhunderte für eine gehobene gesellschaftliche Stellung: wer sie trägt, muss nicht arbeiten. In jüngerer Zeit wird Nail-Art insbesondere in Black und Latinx Communities zu einem Ausdruck von Identität, Widerstand und Stolz. Seit den 1980er-Jahren entwickelt sich die Gestaltung der Nägel zu einem sozialen Statement: Dezente Designs gelten als „bürgerlich“, während auffällige Acrylnägel häufig mit „Unterschicht“ oder „Billigkeit“ assoziiert und negativ bewertet werden.

Auch heute bleibt die Bewertung abhängig von den Träger*innen: Während auf Social Media bekannte Persönlichkeiten mit auffälligen Nägeln gefeiert werden, haftet derselben Ästhetik im Alltag oft noch immer ein Stigma an. Die Wahrnehmung von Nail-Art ist intersektional geprägt: Klasse, Geschlecht und Rassifizierung beeinflussen, welche Bewertung künstliche Nägel erfahren.

Dieses Objekt ist zurzeit in der Ausstellung „Milieudinge – von Klasse und Geschmack“ zu sehen.