Die Basis des Toastbrothalters besteht aus einem viereckigen Rahmen auf Standfüßen, der das Fundament für den wellenförmig gebogenen Draht bildet, in den geröstete Toastbrotscheiben parallel eingestellt werden können.
An einer Seite ist ein langes Drahtstück schwanenhalsähnlich über die Basiskonstruktion geneigt und formt mit einem kegelförmigen Holzstück einen Tragegriff. Die schlanke, eloxalbeschichtete Drahtkonstruktion wirkt aufgrund ihrer schlichten Gestaltung luftig und leicht.
Die 1950er Jahre in der BRD waren – nach dem Warenmangel und den Notfallprodukten der unmittelbaren Nachkriegszeit – geprägt vom wiedereinkehrenden wirtschaftlichen Wohlstand, dem sogenannten Wirtschaftswunder. Industriell gefertigte und damit preiswerte Produkte bestimmten das Warenangebot und der Markt wurde mit Elektro- und Hilfsgeräten zur Erleichterung von noch so kleinen Alltagsaufgaben überschwemmt.
Als Ausdruck einer alle sozialen Schichten übergreifenden Sehnsucht nach einem einladenden, repräsentativen Zuhause fügt sich der goldfarbene Toastbrothalter idealtypisch in diese Zeit. Die Funktion des Toastbrot-Haltens ist hier der Rolle des schmückenden Haushaltsgegenstands nachgeordnet. Der Toastbrothalter stellt somit ein Gegenbild zur – vom Schweizer Werkbund in den 1950er Jahren entwickelten – Programmatik der Guten Form dar, wonach Dinge nicht durch modische Besonderheiten auffallen, sondern materialgerecht, qualitativ hochwertig, langlebig und vor allem funktional sein sollten.
Der Toastbrothalter ist in der Schausammlung im Werkbundarchiv – Museum der Dinge zu sehen.