Zur Linderung der großen Wohnungsnot entstehen zwischen 1925 und 1930 in Frankfurt am Main zehn Wohnsiedlungen mit ca. 12 000 preisgünstigen Mietwohnungen.
Die Zeitschrift „Das Neue Frankfurt. Internationale Zeitschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung“ wurde zwischen 1926 bis 1931 begleitend zum gleichnamigen Wohnungsbauprogramm unter Leitung des Architekten und Stadtbaurats Ernst May herausgegeben. Als ganzheitliche Strategie des Städtebaus mit sozialpolitischen Zielen angelegt, beinhaltet das Wohnungsbauprogramm ein Grünflächensystem, Dauerpachtgärten für Kleingärtner*innen und in allen Siedlungen notwendige Einrichtungen des täglichen Lebens. Die Gebäude der Siedlungen werden seriell und in Typenbauweise aus vorgefertigten Teilen errichtet.
Eine besondere Bedeutung kommt der Grundrissgestaltung und einer Rationalisierung der Haushaltsführung zu. Neu sind nicht nur Zentralheizung, Elektro- und Gasanschluss, sondern auch ein funktionales, standardisiertes Mobiliar, insbesondere für die „Frankfurter Küche“, die von der Wienerin Architektin Margarete Schütte-Lihotzky konzipiert wurde.
Ein Exemplar der „Frankfurter Küche“ aus dem Jahr 1927/1928 ist in der Dauerausstellung des Museums zu sehen.