Seit November des Jahres 2024 sind die drastischen Kürzungen im Berliner Kulturetat öffentlich. Diese bedrohen die Existenz und Vielfalt der Berliner Kulturlandschaft. Unter anderem aufgrund starker Proteste wurden einige wenige der zunächst veröffentlichten Einsparungen für das Jahr 2025 korrigiert oder abgemildert. Dies ist nur möglich, da im Jahr 2025 auf Rücklagen zurückgegriffen werden kann. Für den Doppelhaushalt 2026/2027 besteht diese Option nicht.
Auch die für das Werkbundarchiv – Museum der Dinge zunächst angesetzten Kürzungen in Höhe von 251.000 € wurden korrigiert. Diese Summe hätte für die Berliner Institution zur Produkt- und Gestaltungskultur des 20. und 21. Jahrhunderts Kürzungen von mehr als 20 % des Haushalts bedeutet und den Verlust von Stellen sowie des gesamten Programmetats zur Folge gehabt.
Wir sind sehr erleichtert, dass die 20 % Kürzungen nicht eingetreten sind und wir dem Publikum auch im Jahr 2025 ein Ausstellungs- und Programmangebot machen können. Insbesondere nach dem erzwungen Museumsumzug und für die Etablierung am neuen Standort ist dieses breite Angebot wichtig.
Nicht korrigiert wurden die Streichungen des eintrittsfreien Museumssonntags und des Programms der Resilienz-Dispatcher*innen. Nicht nur für das Werkbundarchiv – Museum der Dinge, sondern für die gesamte Museumslandschaft ist das eine Absage an Teilhabe und Digitalisierung. Mit dem eintrittsfreien Museumssonntag geht ein öffentlichkeitswirksames Instrument der Inklusion für alle Berliner*innen und Gäste dieser Stadt verloren. Die Abschaffung der Resilienz Dispatcher*innen bremst die Digitalisierung von Sammlung, Programm, Kommunikation und Administration aus.
Große Sorge bereiten die für den Doppelhaushalt 2026/2027 angekündigten weiteren Einsparungen. Diese werden nicht mehr mit Rücklagen abzumildern sein. Die Finanzsituation im nächsten Doppelhaushalt wird folglich noch drastischer und noch mehr Projekte, Stellen und Programmmittel sind gefährdet.
Es ist zu hoffen, dass der Kulturdialog mit dem Regierendem Bürgermeister zu einem Umdenken führt und das formulierte Ziel, die Berliner Kulturlandschaft in ihrer Qualität und Vielfalt zu erhalten, eingelöst wird.
Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge wird getragen vom Werkbundarchiv e.V. und institutionell gefördert durch das Land Berlin.
Berlin, den 7. April 2025
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Olivia Lott
lott@museumderdinge.de
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