Zum fünften Mal kooperieren das Werkbundarchiv – Museum der Dinge und die Max-Bill-Schule (ehemals marcel-breuer-schule) unter dem Label „Das Museum – eine Schule der Dinge“, gefördert vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
Das aktuelle Projekt „homestories“ schließt an das Vorgängerprojekt „Junge Sammler“ an, in dem Sammlungen persönlicher Dinge und deren Präsentation im Museum im Mittelpunkt standen. In Auseinandersetzung mit historischen Wohnmodellen und -visionen entwickeln die Auszubildenden jetzt ihre persönlichen Ideen und deren Realisierungsmöglichkeiten zum Wohnen.
Mehr noch als einzelne Objekte sind unsere realen und unsere erträumten Wohnräume Ausdrucksformen unserer Identität. Die eigene Wohnung/das eigene Zimmer ist einerseits persönlicher Rückzugsraum, Garant des Privaten schlechthin. Andererseits ist sie/es auch ein Mittel der Selbstdarstellung. Die Wohnung/das Zimmer als „Ich-Museum“ (Gert Selle) spiegelt individuelle Selbstentwürfe. Populäre Projekte wie „Freunde von Freunden“ oder „The Selby“ des New Yorker Interior-Fotografen Todd Selby sind hier nur zwei der vielen aktuellen Beispiele im Internet und in den Printmedien.
Die Schüler*innen aus drei Klassen, die eine Ausbildung zum/r Technischen Assistenten/in für Produktdesign absolvieren, sind im Alter von siebzehn Jahren bis Ende zwanzig. Viele planen den Auszug aus der Elternwohnung, dem ersten erfahrenen Raum, bzw. leben bereits in eigenen Wohnungen. Wie wohne ich? Wie will ich wohnen? Welchen Bedürfnissen und Gefühlen soll meine Wohnung Raum geben? Wie soll sie gestaltet sein? Welche „Schauwerte“ übernehme ich für meine Wohnung? Und wie zeige ich mich darin?
Ein Fokus des Projekts liegt auf dem Thema „Wohnen und Arbeiten“. Sei es im WG-Zimmer, im Einraum-Apartment oder im großzügigen Loft: Wohnen und Arbeiten in einem Raum entspricht der Lebenswelt der meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Das Projekt ist eng mit dem Lehrplan verknüpft. Kulturhistorische Inputs, Workshops auf den Feldern Produktdesign, Modellbau, Filmset und Biografisches Theater mit Schreibwerkstatt und Gestaltung eines Internetauftritts begleiten den Prozess. Höhepunkt des Projekts ist die filmische Umsetzung der „homestories“. Das gesamte Projekt wird auf einem eigenen Blog, den Websites von Museum und Schule, der Plattform Kubinaut sowie über verschiedene Social Media Kanäle kommuniziert.
Wieder kooperieren wir mit dem Verein „ACT. Führe Regie über Dein Leben e.V.“ und der „Werkstatt für Unbeschaffbares“. Die künstlerische Leitung der Filmclips hat Matze Görig.
Das Projekt gibt es auch als Blog, bei facebook und Pinterest.
„Das Museum – eine Schule der Dinge V: homestories“ ist das fünfte Kooperationsprojekt des Werkbundarchiv – Museum der Dinge mit der Max-Bill-Schule, Oberstufenzentrum für Glastechnik, Holztechnik und Design, das seit 2007/2008 unter dem Label „Das Museum – eine Schule der Dinge“ stattfindet. Es ist Finalist in der Kategorie „Dauerbrenner“ beim MIXED-UP Wettbewerb 2016