Wie hat die Corona-Krise unseren Alltag verändert? Welchen Einfluss hat die Pandemie auf die Tagesabläufe, Wege und Strukturen, in denen wir uns bewegen und die Dinge, die wir benutzen? Welche Dinge werden in einer Zeit, die von Einschränkungen, Distanz, aber auch von Flexibilität geprägt ist, besonders wichtig und wertvoll? Welche Dinge bekommen eine andere Bedeutung oder erfordern eine Umgestaltung?
Mit diesen Fragen haben sich die Produktdesignschüler*innen des 1. und 2. Ausbildungsjahres auseinandergesetzt.
In der Krisensammlung, die das Museum seit Beginn der Pandemie aufbaut, sind Dinge wie Nase-Mund-Bedeckungen, Desinfektionsmittelbehälter und Abstands-Hilfen bedeutsam. Für die Schüler*innen sind es dagegen häufig sehr alltägliche Dinge, die eine große Relevanz bekommen haben und nun in die Museumssammlung einbezogen wurden. Neben Smartphones und Computern gehören dazu viele analoge Dinge wie z.B. Brettspiele, Bücher, Sportgeräte, Kochutensilien, Zeichenmaterialien und Nähmaschinen.
Die eigenen Erfahrungen ergänzten die Schüler*innen mit Recherchen und Analysen darüber, welche alten und neuen Dinge durch die Corona-Krise für die Bevölkerung allgemein – aber auch ganz speziell für ihre eigene Generation – an Bedeutung gewannen. Anschließend flossen die gewonnenen Erkenntnisse in die eigenen Produktentwürfe der angehenden Produktdesign-Assistent*innen ein. Nach dem Motto: „kreativ durch die Krise“ entstanden dabei viele innovative und interessante Produktentwürfe. Die Klasse GTA 20.3 des 1. Ausbildungsjahrs entwarf beispielsweise Transport- und Aufbewahrungsbehältnisse aus Kunststoff, mit denen man medizinische Masken unterwegs hygienisch aufbewahren kann.
Die Klasse GTA 19.3 des 2. Ausbildungsjahres arbeitete im vergangenen Jahr besonders intensiv mit dem Museum zum Thema „Krisenzeit“ zusammen. Ausgehend von den oft schwierigen technischen und räumlichen Bedingungen, die die Schüler*innen während des ersten Lockdowns beim Distanzlernen zu Hause hatten, begannen sie multifunktionale Raummöbel für ein besseres digitales und analoges Arbeiten zu Hause zu entwerfen. Später bauten sie die Entwürfe als Modelle im Maßstab 1:10 in der Werkstatt. Daneben konzipierte, plante und baute die Klasse die Ausstellung, die vom 17.06. – 28.06.2021 im Museum der Dinge stattfand. Zudem entwarfen die Schüler*innen der Klasse GTA 19.3 die Plakate und Postkarten, mit denen ihre Ausstellung „Krisenzeit: neuer Alltag – neue Dinge“ beworben wurde.