Unschuldige Dinge?

Ein alter Rasierer, ein Gewürzglas oder eine Zigarettenschachtel – Dinge des Alltags und die Bezüge, die wir zu ihnen haben, erscheinen uns oft selbstverständlich.

Doch was geschieht, wenn wir einen Gegenstand in unseren Händen wenden? Was geschieht, wenn wir die Perspektive auf ihn verändern? Oder wenn unsere gewohnten Bezüge in den Hintergrund treten und andere in den Vordergrund?

Eine Fokusgruppe wurde eingeladen und verfasste alternative Geschichten anhand von Alltagsgegenständen aus der Sammlung. Durch die Kommentierungen der externen Expert*innen wurden diese Dinge im musealen Kontext neu verortet und die bislang erzählten Themenspektren erweitert. Sie haben sich dabei besonders gefragt: Welche dominanzkulturellen Aspekte ziehen sich durch die Sammlung? Welche Lücken gibt es? Wo kommt unser Wissen her? Was ist kollektives Erinnern für uns? Und inwieweit ist es gefärbt von unseren ganz eigenen Bezügen?

Die Ergebnisse sind in einer speziellen Route in der Museums-App für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In dem Projekt „Unschuldige Dinge?“ wurde nicht nur die Sammlung des Museums aus diskriminierungskritischer Perspektive in den Blick genommen, sondern auch die Institution selbst. In mehreren Workshops wurden interne Strukturen und Handlungsspielräume untersucht und erste Schritte in Richtung diskriminierungskritische Museumsarbeit gemacht.

Das Projekt „Unschuldige Dinge?“ wurde entwickelt im Rahmen des Projektfonds Zeitgeschichte und Erinnerungskultur, gefördert durch das Land Berlin und fand 2023 unter der Leitung von Josephine Apraku statt.


Gefördert von

Projektfonds Zeitgeschichte und Erinnerungskultur der