Dokumentensammlung Deutscher Werkbund

Dokumente zur Organisationsgeschichte des Werkbunds (DWB)

Sitzungs-/ Tagungsprotokolle, Mitgliederverzeichnisse, Rundbriefe, Korrespondenzen mit der Geschäftsstelle, Kommunikate der Landesverbände des jüngeren Werkbundes, Aufnahmeanträge

a) DWB Gründung bis Ausstellung Köln 1914
Dieser Dokumentenbestand umfasst 20 Ordner und 8 Archivboxen. Es befinden sich einige wertvolle Originale darunter, z.B. Jahrbücher, Messeplan Köln, Protokolle von Vorstands- und Mitgliederversammlungen.

b) DWB Weimarer Republik und Nationalsozialismus
Dieser Dokumentenbestand umfasst 26 Ordner, 10 Archivboxen, Ausstellungsbücher.

c) DWB Neugründung nach 1945
Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf den Jahren direkt nach der Gründung 1949 bis in die 60er Jahre. Dieser Dokumentenbestand umfasst 41 Ordner.

d) DWB Geschichte ab den 70er Jahren
Ein großer Teil dieser Akten besteht aus dem Hartmann-Nachlass. Gustav Barcas von Hartmann war Vorsitzender des DWB und hat seine Unterlagen an das Werkbundarchiv gegeben.
38 Ordner sind über die Datenbank zu recherchieren, ein kleinerer Teil ist noch in die Datenbank aufzunehmen.

e) Material zu den Regionalgruppen des Deutschen Werkbundes, nach Bundesländern geordnet. Diese Sammlung soll die Aktivitäten der Regionalgruppen dokumentieren, die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet wurden. Die Materialien der einzelnen Geschäftsstellen sind nicht vollständig. Die vorhandenen Materialien müssen z.T. noch in die Datenbank aufgenommen werden.


Mitgliederkonkordanz

Die Unterlagen ermöglichen einen schnellen Überblick über die Mitglieder des DWB. Anhand von Mitgliederlisten wurden alphabetisch sortierte „Portraits“ der einzelnen Mitglieder erstellt.
Eintritt und Dauer der Mitgliedschaft können so bestimmt werden. Da aber nicht für jedes Jahr Mitgliederlisten herausgegeben wurden, ist diese Auflistung nicht vollständig.
Des weiteren sind biographische Daten sowie Daten zur Werkgeschichte vermerkt. Es finden sich Abbildungen und Fotos (s. Fotobestände) zu den Personen und ihren Werken; Hinweise auf die Sekundärliteratur und den Verbleib der Nachlässe.
Diese Angaben sind jedoch nicht bei allen Personen vollständig.
Der Bestand umfasst 26 Ordner; dazu vier Ordner mit Mitgliederlisten seit Gründung des DWB und seit der Neugründung im Jahre 1947.

Für die Zeit nach 1947 steht eine solche alphabetische Einsortierung noch aus. Die Mitgliederverzeichnisse der einzelnen Werkbundgruppen liegen nicht vollständig vor.


Frankfurter Bestände

Die Bestände von der DWB-Geschäftsstelle Franfurt/Main sind dem Werkbundarchiv im Jahre 2000 übergeben worden. Insgesamt umfasst der Bestand cirka 20 laufende Meter.
Zu diesem Bestand wurde ein Findbuch erstellt, dessen inhaltliche Erfassung aber noch nicht abgeschlossen ist. Die bisher verwendete Ordnung ist in DWB – WBA Berlin, DWB – DDR, Werkbundgespräche Darmstadt und Projekte unterteilt.
Die entsprechende Datei liegt als Textdatei vor und bietet einen Überblick über die Bestände, Augenmerk wurde auf Namen von Personen und Ereignissen, Daten und besondere Ereignisse gelegt.
Eine Einzelblatterfassung des Bestandes wird angestrebt.


Graphik-Bestände

Im Graphikschrank sind verschiedene Bestandsteile zusammengelegt. Über die Textdatei Graphikschrank sind die Bestände zugänglich:
1) Nachlass W. Kästner: Es handelt sich um Skizzen, insgesamt sind 99 Einheiten vorhanden.
2) DWB – Plakate vor 1933, sowie ab 1945. Sie sind chronologisch aufgenommen worden. Sie bestehen aus 38 Einheiten.


Foto-Bestände

Original-Fotos und Repro-Fotos
von Werkbund – Mitgliedern (88 Einheiten),
von DWB – Ausstellungen und Tagungen (112 Einheiten),
von Architekturen, Interieurs und Objekten
von im DWB organisierten Firmen (1029 Einheiten)


Audio-Bestände

Tonbänder mit Vorträgen von Bloch und Adorno auf dem Werkbundtag 1965,
Radio-Sendungen über den DWB
Interviews, die uns Spender von Objekten gaben, z. B. Martha Beer-Barley zum Münchhausen-Zimmer
LP mit einem Vortrag von Walter Gropius


Videosammlung

Videos mit/ über Julius Posener ( TV-Sendungen und eigene Aufzeichnungen),
TV-Sendungen zu Werkbund-Themen,
Aufzeichnungen von Vortragsreihen


Nachlässe

Muthesius-Nachlass

 

Unter den originalen Nachlässen, die im Werkbundarchiv aufbewahrt werden, ist besonders der wissenschaftliche Nachlass des Kulturreformers und Architekten Hermann Muthesius (1861 – 1927) hervorzuheben, der als einer der wesentlichen Initiatoren der Werkbundgründung die Vor- und Frühgeschichte des Verbandes maßgeblich geprägt und beeinflusst hat.
Der Bestand ist der am häufigsten nachgefragte und umfasst ca. 20.000 Einheiten, darunter ca. 50 Bücher und ca. 500 Zeitschriften.
Der Bestand ist über unterschiedliche Medien erschlossen: ein Teil analog über Karteikarten, ein Teil über Textdatei und ein Teil über die DWB-Datenbank.

Er besteht aus biographischen Zeugnissen (Schulzeugnissen, Reiseandenken und Erinnerungsstücke, Visitenkarten, Urkunden, Quittungen, Belege), Vortragsskripten, Fotos, Architekturplänen, Skizzen, Zeichnungen, Artikel von und über Muthesius, Korrekturfahnen für Reden, Artikel und Bücher, Zeitschriften, Büchern, Broschüren und Kataloge. Insbesondere die briefliche Korrespondenz (7.020 Einheiten) von und an Muthesius mit Verlagen, Zeitschriften, Firmen, Handwerksbetrieben, Behörden, Museen und führenden Persönlichkeiten wie Josef Hoffmann, Riemerschmid, Olbricht, Peter Behrens, Max Liebermann,Theodor Heuss, Otto March, Charles Rennie Macintosh, Baillie Scott u.a.geben Einblicke in das private und geschäftliche Leben. Dokumentiert ist der Zeitraum von 1886 – 1917, der Schwerpunkt liegt auf den Jahren 1886 – 1908.

Anhand der Systematik des Nachlasses gibt es folgende Teilbestände:

Muthesius 1: Biographisches
Dieser Teilbestand umfasst 230 Einheiten (= 2 Ordner). Inhaltlich sind dies Materialien zum Leben (1.1), Werk – Bauten und Schriften (1.2), Dokumente und Urkunden (1.3), Quittungen und Beläge (1.4) und Erinnerungsstücke (1.5). Dieser Teil ist auf Karteikarten erfasst und im Bibliotheksschrank zugänglich.

Muthesius 2: Korrespondenz
Dieser Teilbestand umfasst 7.020 Einheiten, cirka 5 laufende Meter. Er ist unterteilt in: Schreiben an Hermann Muthesius (2.1.), an Anna Muthesius (2.2.), Schreiben anderer an andere (2.3.), Schreiben von Hermann Muthesius (2.4.), Schreiben von Anna Muthesius (2.5.).
Aufbewahrt sind sie in Ordnern, dazu kommen drei sogenannte Copy-Books aus Muthesius Zeit in Japan, die seine Briefe an Freunde und Familie enthalten.
Alle Briefe sind in Form von Karteikarten alphabetisch und chronologisch geordnet, mit Querverweisen, Anmerkungen und Schlagworten versehen; vermerkt sind – soweit leserlich – Absender, Adressat, Ort und Datum.

Muthesius 3: Memoranden, Petitionen
Dieser Teil besteht aus 80 Einheiten.

Muthesius 4: Adressen
Dieser Teil umfasst ca. 1.000 Einheiten. Die Adressen liegen in Form von Visitienkarten vor. Zusammen mit den Bestand 3 liegen dazu ein Ordner und eine Faltmappe mit Visitenkarten vor.

Muthesius 5: Notizen
Dieser Bestand umfasst cirka 1.110 Einheiten in 3 Ordnern. Er ist unterteilt in Skizzen (5.1.), Zeichnungen (5.2.) und Aufzeichnungen (5.3.).

Muthesius 6: Tagungen und Kongresse
Dieser Bestand umfasst 47 Einheiten Madrid, 44 Einheiten London, 20 Einheiten Mannheim, insgesamt 111 Einheiten in 3 Ordnern.

Muthesius 7: Vorträge und Reden
Dieser Bestand umfasst 30 Einheiten in einem Ordner.

Muthesius 8: Manuskripte
Dieser Bestand umfasst cirka 40 Einheiten in zwei Ordnern. Sie sind mit Karteikarten versehen, die sich direkt beim Dokument befinden.

Muthesius 9: Schriftstellerisches Werk
Dieser Bestand umfasst 13 Einheiten in 2 Ordnern. Bis auf zwei Dokumente haben alle eine Karteikarte direkt beim Dokument. Die einzelne Einheit besteht meist aus mehreren Seiten.

Muthesius 10 und 11:
Als Textdatei Muthesius-Zeitungsartikel sind die Artikel thematisch erfasst. Die systematische Ordnung wurde unter Punkt 10 neu zusammengefasst. Die Nummer 11 (Zeitungen und Zeitschriften vollständig, Einzelexemplare und unvollständige) wurde aufgelöst und in den Bestand Punkt 10 einsortiert.
Es gibt Ordner und für die Übergrößen Stehordner und schwarze Kartons.
Unterteilt ist der Bestand in 10.1 (Artikel über Hermann Muthesius),10.2 (Artikel über Anna Muthesius) und 10.3 (Artikel anderer über andere). Es handelt sich um cirka 800 Einheiten in 11 Ordnern, 10 Stehordnern (Übergrößen) und 3 schwarzen Archivboxen (Übergrößen) sowie 3 großen weißen Umschlagmappen.

Muthesius 12: Fotos und Abbildungen
Die Fotos aus dem Nachlass, die unter 12 zusammengefasst sind, setzten sich zusammen aus Beständen, die mit dem Nachlass ins Werkbundarchiv gekommen sind und Fotos, die von Mitgliedern der Muthesius-Familie dem Werkbund gegeben wurden. Eine eindeutige Zuordnung zur Herkunft der Fotos wird schwierig werden. Die Fotos sind in zwei großen Archivboxen gelagert und nicht systematisch aufgearbeitet.

Muthesius 13: Landkarten und Prospekte
Dieser Bestand wurde aufgrund seiner Maße auf Stahlschrank und Graphikschrank verteilt. Dokumente innerhalb des Graphikschrank sind mit Signaturen versehen. Als Textdatei Graphikschrank sind diese Bestände zugänglich.

Muthesius 14: Architektur
Dieser Bestand ist über die Textdatei Graphikschrank zugänglich. Er umfasst zusammen mit Nummer 13 cirka 120 Dokumente.

Muthesius 16: Buchbestand
Dieser Bestand umfasst ca. 50 Einheiten, u.a. gehören dazu das Buch zu „Landhäusern“, „Die englische Baukunst“ und „Das englische Haus“.

Über diese offizielle Systematik hinaus existieren weitere Teilbestände, die in ihrer Nummerierung nicht aufeinander folgend sind:

Muthesius 19: Konvolute
Damit sind alle Blätter gemeint, die sich auf ein schriftstellerisches Werk beziehen. Dieser Punkt hat eine enge inhaltliche Beziehung zum Punkt 9 (Schriftstellerisches Werk).
Aufgeteilt ist dieser Teil in
19 a Kultur und Kunst
19 b Kunst und Leben in England
19 d Architektur
Konvolut Die neuere kirchliche Baukunst in England (2 Archivboxen)
Konvolut Das englische Haus (2 Archivboxen)

Muthesius 20: Druckfahnen
Dieser Teilbestand umfasst einen Ordner. Er hängt eng zusammen mit Punkt 9 (Schriftstellerisches Werk) und Punkt 19 (Konvolute).

Muthesius 21: Sonstige
Weitere Teilbestände zur Ausstellung „Hermann Muthesius im Werkbund-Archiv“ sind mehrere Unterlagen vorhanden.


Nachlass Glasenapp

Dieser Teilbestand umfasst die Werkgeschichte von Werner Glasenapp (geb. 1904) und seines Sohnes Jörg Glasenapp. Werner Glasenapp gründete 1949 die Nachkriegs-Designabteilung an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Sein Sohn (Fachhochschule für Gestaltung Kiel) wurde ebenfalls Designer. Beide entwarfen Geräte für die Firmen Rondo, Krupp, Dorma etc.. 1998 übergaben die Erben den Nachlass dem Werkbundarchiv als Schenkung .
Ein analoges Bestandsverzeichnis, das die Inhalte umschreibt, liegt vor. Unterteilt ist der Bestand in Kisten mit Modellen (M1 –M13), Einzelobjekten (O1 – O3) und Kisten mit Schriftstücken (K1 –K32), sowie Mappen (Ma1 – Ma11).
Das Material ist vielfältig und umfasst die Zeit der 1940er bis zu den 1990er Jahre: Objekte, Unterlagen zu diversen Wettbewerben und Firmenprojekten, Redemanuskripte, Diplomarbeiten der Folkwangschüler, Arbeiten der FH-Schüler in Kiel, Korrespondenzen, technische Zeichnungen, Materialien zu Vortrags- und Studienreisen sowie internationalen Arbeitsgruppen, Dias und Fotos.


Nachlass Buschhüter

Der Teilnachlass wurde dem Archiv 1975 geschenkt. (Der andere Teil des Nachlasses befindet sich im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld).
Es handelt sich um Architekturzeichnungen und Texte mit poetischer Ambition, die oft in Kalligraphie gemahnender Handschrift verfasst sind. Buschhüters Architektur und seine Texte repräsentieren den reaktionärsten Flügel der Lebensreformbewegung der Jahrhundertwende und der folgenden Jahre. Trotz seiner rassistischen und antisemitischen Hasstiraden verwarfen selbst die Nazis Buschhüters Werk als zu unkontrollierbar.
Der Bestand umfasst 15 Archivboxen. Es existiert eine analoge Bestandsliste.


Weitere Teil-Nachlässe

  • Teilnachlass Else Meissner, (u.a. Briefwechsel mit Karl Schmidt-Hellerau, 110 Einheiten)
  • Teilnachlass Gustav von Hartmann (u.a. Expo Brüssel 1958, 12 Ordner)
  • Nachlass Ferdinand Kramer (in Fotokopie, 16 Ordner)
  • Peter Bruckmann-Konvolut aus dem Nachlass von Fritz Schumacher

Materialien von
– Theo Effenberger,
– Gustav Allinger
– Edwin Redslob
– H. H. Gowa
– Hermann Mattern
– Max Laeger (Mikrofilm)

Briefkonvolute von Poelzig, Scharoun, Gropius, Posener