Mia Seeger

09.05.1903 – 14.05.1991

Mia Seeger wird am 9. Mai 1903 in Stuttgart / Bad Cannstatt geboren. Sie absolviert die Kunstgewerbeschule Stuttgart und beginnt ihre Arbeit für den Werkbund 1924, als sie die Werkbund-Ausstellung „Die Form ohne Ornament“ mit organisiert. 1925 folgt die Mitarbeit an der Triennale in Monza, 1927 an der Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ und 1928 an den Ausstellungen „Film und Foto“ und „Der Stuhl“ in Stuttgart. Von 1928 bis 1932 arbeitet Mia Seeger in der Zentrale des Werkbundes in Berlin und übernimmt die Planung und Organisation von weiteren Ausstellungen.

Als 1932 Mia Seegers Buch „Der neue Wohnbedarf“ erscheint, mit dem sie einen Überblick über moderne und preiswerte Gebrauchsgegenstände gibt, beschäftigt sie sich schon seit fast 10 Jahren mit modernen Industrieprodukten. Zu diesem Zeitpunkt hat sie schon bei zahlreichen renommierten Ausstellungen als Organisatorin, Planerin und Betreuerin mitgewirkt und mit vielen Protagonisten der modernen Formgebung zusammengearbeitet. Diese Veröffentlichung ist der Anfang von Seegers redaktioneller Tätigkeit, die sie von 1937 bis 1954 beim Julius Hoffmann Verlag in Stuttgart ausübt, der vor allem Bücher zu den Themen Bauen, Wohnen und Innenarchitektur herausgibt. Daneben schreibt sie für die Zeitschrift Moderne Bauformen und macht das Buchhändler-Examen. Nach dem Krieg fungiert Mia Seeger mehrmals als Kommissarin auf der Triennale in Mailand und betreut Design-Ausstellungen in Londen, Paris, Stockholm und Helsinki. Außerdem wirkt sie bei zahlreichen Ausstellungen als Jurymitglied mit, unter anderem bei den Weltausstellungen in Brüssel (1958) und Montréal (1967). 1985 gründet sie die Mia Seeger Stiftung zur Förderung des Design, die bis heute jährlich einen hoch dotierten Preis für Design ausschreibt. Mia Seeger stirbt am 14. Mai 1991.


Literatur

Interview Walter Scheiffele mit Mia Seeger. In: Walter Scheiffele: Wilhelm Wagenfeld und die moderne Glasindustrie. Stuttgart 1994