Lese- und Vortragsreihe

zur Sonderausstellung "Milieudinge"

Das Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung „Milieudinge – von Klasse und Masse“ durch Lesungen zu sozialer Ungleichheit und Diskriminierungserfahrungen, die in autobiografischen oder autofiktionalen Texten bearbeitet wurden. Die Autor*innen verknüpfen dabei individuelle Erlebnisse mit soziologischen und ökonomisch-politischen Faktoren. Ein museologischer und ein soziologischer Vortrag ergänzen die Lesungen auf einer theoretischen Ebene.


17. Juli 2025 um 18 Uhr
Lesung der Germanistin und Autorin Daniela Dröscher aus ihrem 2018 erschienenen Memoir „Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“ und Gespräch über die literarische Bearbeitung von Sozialisationserfahrungen und das Projekt „Check your habitus“ über den gespalteten Habitus von sozialen Aufsteiger*innen

25. September 2025 um 18 Uhr
Lesung von ausgewählten Texten der französischen Autor*innen Didier Eribon, Annie Ernaux und Édouard Louis (in dt. Übersetzung) mit den Schauspieler*innen Veronika Bachfischer und Christoph Gawenda (Schaubühne Berlin). Durch Romane wie „Die Scham“ oder „Eine Frau“ von Annie Ernaux, „Rückkehr nach Reims“ von Didier Eribon und „Anleitung ein anderer zu werden“ von Édouard Louis wurden jüngere deutsche Autor*innen beeinflusst und darin ermutigt, über die eigene Herkunftsgeschichte zu schreiben.

16. Oktober 2025 um 18 Uhr
Lesung und Gespräch mit der Journalistin Ciani-Sophie Hoeder über ihr 2024 erschienenes Buch „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher. Die Lüge von der Chancengleichheit“. Ausgehend von ihrer eigenen Herkunftsgeschichte thematisiert Hoeder in ihrem Buch die Klassenspaltung und entwickelt Vorschläge für eine größere Gerechtigkeit in Bildung und Lebensmöglichkeiten.

13. November 2025 um 18 Uhr
Lesung der Autorin Anke Stelling aus ihren Publikationen „Bodentiefe Fenster“ (2015) sowie „Schäfchen im Trockenen“ (2018) und Gespräch über soziale Spaltungserfahrungen im alternativen Kulturmilieu oder der Berliner Mitte

4. Dezember 2025 um 18 Uhr
Vortrag von Dr. Nora Sternfeld (Prof. für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg): „Wer sind alle? Oder: Was Museen lernen können“

22. Januar 2026 um 18 Uhr
Lesung des Berliner Autors und Journalisten Christian Baron aus seinen Büchern „Ein Mann seiner Klasse“ (2021) und „Drei Schwestern“ (2025) mit anschließendem Gespräch über die proletarische Vaterfigur und das Aufwachsen in Armut

18. Februar 2026 um 18 Uhr
Lesung aus den Publikationen „Klassenbeste“ (2022) und „Erbgut“ (2024) der Leipziger Autorin Marlen Hobrack und Gespräch zu ostdeutschen Sozialmilieus und zum Thema des durch Armut und Konsumsucht geprägten mütterlichen Erbes

2. März 2026 um 18 Uhr
Vortrag der Soziologin Dr. Jutta Allmendinger zum Thema „Klassismus und mangelnde Bildungsgerechtigkeit“


Konzeption und Moderation: Renate Flagmeier