Rollkoffer

Unten, auf dem Boden des Koffers, liegen noch ein paar Krümel, Reisekrümel, Meteorstaub fremder Länder. Jetzt ist der Koffer leer.

Kurt Tucholsky: Koffer auspacken. Glosse in der Vossischen Zeitung, 1927

Der rollbare Hartschalenkoffer namens „Trolley“ wurde 1972 von der französischen Gepäckmarke Delsey auf den Markt gebracht. Ab 1970 bot das Unternehmen mit der Linie „Delsey Airstyle“ zunächst starre Koffer mit Metallrahmen an, die durch ihre robuste Konstruktion die Siebensachen der Reisenden besonders schützen sollten. Zwei Jahre später wurden die Rollen an den Koffern hinzugefügt. Beim Herausziehen des versenkbaren Handgriffs am oberen Ende klappen sich auf der gegenüberliegenden Seite zwei kleine Kunststoffräder aus. Durch diese Innovation lässt sich der Koffer einfach transportieren und kompakt verstauen.

Etwa zeitgleich erhielt der Rollkoffer „Rolling Luggage“ von Bernard Sadow, dem Manager eines US-amerikanischen Kofferunternehmens, ein Patent. Dieses Modell verfügt über vier Rollen an der Längsseite und wird an einem oben befestigten, elastischen Band gezogen. Diese Handhabung wurde damals mit dem Ausführen eines Haustieres an der Leine verglichen und daher von Warenhäusern abgelehnt. Erst 1987 setzte sich der vom Piloten Robert Plath optimierte Rollkoffer namens „Rollaboard“ in standardisierter Größe und mit der zukünftig üblichen, höhenverstellbaren Teleskopstange erfolgreich durch.

Im internationalen Sprachgebrauch etablierte sich als Begriff für sämtliche Koffer und Taschen auf Rädern rasch die Bezeichnung „Trolley“ der Firma Delsey. Die Erfindung eines rollbaren Gepäckstückes sollte die Art zu reisen bis heute nachhaltig verändern.

Der rote Rollkoffer ist 2020 als private Schenkung in die Sammlung des Werkbundarchiv – Museum der Dinge eingegangen.

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Schaukelwagen, Hans Brockhage, 1950

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