Das Ding des Monats März wurde 1946 von Eva Zeisel entworfen: ein Salz- und Pfefferstreuer produziert von der US-amerikanischen Red Wing Pottery.
Die in einem organisch-expressiven Stil modellierten Objekte gehören zu einer Produktserie unter dem eher abstrakten Titel „Town and Country“ und wecken die Assoziation einer Beziehung zwischen zwei Menschen.
Heute hauptsächlich in den USA bekannt, wuchs Eva Zeisel in einer jüdisch-ungarischen Familie in Budapest auf und zog als junge Künstlerin in das Berlin der 1920er Jahre, um als Gestalterin für Porzellan und Keramikwaren zu arbeiten. Obwohl geprägt durch die sachliche Gestaltung der europäischen Avantgarde-Bewegung, lehnte sie die geometrisch-funktionale zugunsten einer eigenen sinnlich-expressiven Ausdrucksform ab.
Nach Arbeitsaufenthalten in der Sowjetunion emigrierte Eva Zeisel 1937 über London in die USA. In New York gründete sie an der Pratt University einen Studiengang für die Gestaltung industriell gefertigter Keramikprodukte. Parallel zu ihrer Lehrtätigkeit erhielt sie zahlreiche Aufträge von namhaften Porzellanfabriken.