Achtung – Cat Content!
Unser Ding des Monats Dezember ist eine von Friedrich Wilhelm Kleukens gestaltete Postkarte aus den 1910er Jahren. Zu sehen sind fünf Katzen die gemeinsam einen Fisch im Maul halten, am unteren Bildrand steht eine Reihe Bierkrüge.
Die Postkarte ist eine von mehreren Entwürfen Kleukens, die im Rahmen unserer aktuellen Sonderausstellung Reklamekunst statt Kunstgewerbe? zu sehen ist.
Die Ausstellung widmet sich einer kürzlich erworbenen Sammlung kommerzieller Grafik aus dem Kontext des Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe (DM). Karl Ernst Osthaus, der Direktor des DM, hat die Sammlungswürdigkeit hervorgehoben und mit der Vorbildhaftigkeit verknüpft: „Sie [die Drucksachen] alle führen ein viel zu flüchtiges Dasein und sind im Verkehr oft längst nicht mehr anzutreffen, wenn ihre Vorbildlichkeit ausser Frage steht.“ (1909).
Insbesondere anhand dieser Reklamedrucksachen wird eine stringente Entwicklung vom Jugendstil zu den sachlich typographischen Konzepten eines Lucian Bernhard, Julius Gipkens oder Fritz Hellmuth Ehmcke sichtbar.
Auch bei Kleukens, welcher schon 1900 mit F. H. Ehmcke in Berlin die Steglitzer Werkstatt gründete, ist eine Hinwendung zu einem sachlichen Stil zu erkennen. Ziel der Steglitzer Werkstatt war es, neben kunstgewerblichen Entwürfen für Teppiche, Gläser und Metallarbeiten, gebrauchsgraphische Arbeiten zu entwerfen, auch hier wurde die Distanz zum Jugendstil betont. Die Werkstätte war die erste Ateliergemeinschaft für Werbekunst in Deutschland und eine der Keimzellen des 1907 gegründeten Werkbundes. Neben zeichnerischen Entwürfen hat F. W. Kleukens vor allem maßgebend an der Entwicklung neuer Schriften für Buch- und Werbedruck mitgewirkt.