Novalis Kenotaph

Eine Ausstellung über das Fremdwerden in der frühen Romantik

18. Jan. – 31. Dez. 2001

Die Ausstellung „Novalis Kenotaph“ war ein weiterer Versuch des Museums, Erinnerung räumlich zu codieren: Eingedenken als Ergebnis einer Konstellation von Dingen und Projektionen, Licht und Ton.

In einer Installation, einem Zaubergarten aus versteinerten Bäumen, Tierschädeln, Edelsteinen, Kohle und Salz „schwamm“ ein unsichtbares Schiff, auf dessen Segel mittels Projektion Wolken zogen, persische Miniaturen und romantische Malerträume sichtbar wurden, akustisch begleitet von Auszügen aus Novalis‘ Hymnen, gregorianischen Gesängen und einem Song von Lou Reed.

Auf einem Mobile schwebten Sätze aus Novalis‘ Brouillon durch den Raum, die die überrraschenden Parallelen zwischen dem vernetzenden Denken des Philosophen und Salinen-Assesors und den Netzwerken der heutigen Kommunikationstechniken ahnen lassen.

Für das Werkbundarchiv – Museum der Dinge ist Novalis einer der geistigen Gründerväter, der mit der Aufwertung des Alltäglichen auch einen Basisbaustein für ein modernes Verständnis der Alltagskultur legte:

„…indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, (…) gebe, so romantisiere ich es.“