1921 gegründet, profiliert sich die Firma Braun nach dem Tod ihres Gründers Max Braun 1951 im westlichen Teil Deutschlands als zentraler Akteur in der von starken Ost-West-Konfrontationen geprägten Nachkriegsmoderne.
Ab Mitte der 1950er Jahre repräsentiert die Werkbund- Firma mit ihren zukunftsweisenden Gestaltungen die junge Bundesrepublik auf vielen internationalen Ausstellungen und Messen als Erbin der unbelasteten Werkbund- und Bauhaus Moderne der Vorkriegszeit. So führte die radikale Modernität der Produkte schon früh zu deren Aufnahme in die Sammlung des Museum of Modern Art in New York.
Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland entwickelt Braun eine umfassende Corporate Identity: Die Gestaltung der Produkte, der Auftritt bei Messen und gegenüber dem Fachhandel, die Werbung und die Kommunikation mit den Kunden folgen einem einheitlichen, in allen Details abgestimmten Konzept, in das auch die interne Unternehmenskultur mit einbezogen ist.
Dieses Konzept – die so genannte Braun Idee – wird ab 1954 Schritt für Schritt von Fritz Eichler entwickelt. Zusammen mit den Firmeninhabern Artur und Erwin Braun bilden sie die „ideale Dreiheit“ von Künstler, Techniker und Kaufmann, die der liberale Politiker Friedrich Naumann, einer der Initiatoren des Deutschen Werkbunds, schon 1906 beschwor. So ist Fritz Eichler dafür verantwortlich, dass „Gestaltung“ als gleichberechtigter Faktor in den Produktions- und Vertriebsprozess der Firma integriert wurde.
Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Firma Braun im Jahre 2021 skizziert die Ausstellung anhand von Produkten und Dokumenten die wichtigsten Aspekte der Braun Idee, mit der das Unternehmen in den 1950er und 1960er Jahren zu einem Pionier des Industriedesigns wird und sich weltweit als Markenpersönlichkeit etablieren kann.
Die Ausstellung baut im Wesentlichen auf den Beständen des Werkbundarchiv – Museum der Dinge auf.