Verdrängtes Kapitel – der Werkbund im Kontext des Nationalsozialismus

Objekt-Bühne

28. Nov 2025 – 16. März 2026

In dieser Archiv-Präsentation richtet das Werkbundarchiv – Museum der Dinge den Blick zurück auf den Deutschen Werkbund und seine Verflechtungen mit dem Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt steht die Sichtung der im Archiv vorhandenen Quellenbestände, um die institutionellen und ideologischen Entwicklungen des Werkbunds in der Zeit des Nationalsozialismus zu beleuchten. Diese Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Debatten, in denen die kulturellen und gestalterischen Errungenschaften der Moderne zunehmend von rechts in Frage gestellt oder als „Irrwege“ diskreditiert werden.

Dokumente aus der Sammlung verdeutlichen die politischen und gestalterischen Debatten der 1930er Jahre innerhalb des Werkbunds und seines raschen Wandels vom freien Verband zu einer Unterabteilung der nationalsozialistischen Reichskammer der bildenden Künste. Die Biografien der Werkbundmitglieder Margarete Heymann, Carl Christoph Lörcher und Wilhelm Wagenfeld zeigen unterschiedliche Wege zwischen Verfolgung, Anpassung und Mitwirkung.

Die Quellenlage ist schwierig: Das historische Archiv des Deutschen Werkbunds wurde im Krieg zerstört, darüber hinaus widmen sich bisher nur wenige Forschungsarbeiten dieser Phase des Werkbunds. Die Präsentation zeigt Leihgaben und Archivbestände, die das Werkbundarchiv – Museum der Dinge ab 1972 aufgebaut hat. Sie versteht sich als Auftakt zu weiteren Recherchen und wird von thematischen Veranstaltungen begleitet.

Die Ausstellung eröffnet am 27. November um 18 Uhr begleitet von einem Vortrag von Christoph Wowarra zu Wilhelm Wagenfeld im Nationalsozialismus.


Die Objekt-Bühne inmitten des Offenen Depots ist ein Raum für neue Perspektiven und Fragestellungen, die im Rahmen von Kooperationen und Interventionen sichtbar werden.


Eine Kooperation mit dem Deutschen Werkbund Berlin

Im Rahmen der Triennale der Moderne