Robust, an die Bedürfnisse von Kindern angepasst und günstig – so sollte das Notebook XO-1 den Zugang zu Technik, Internet und Wissen erleichtern und benachteiligten Kindern auch in den entlegensten Regionen der Welt Bildung ermöglichen. Das auch „100-Dollar-Laptop“ genannte Gerät wurde von der gemeinnützigen Organisation „One Laptop per Child“, die 2005 vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) um Professor Nicholas Negroponte gegründet wurde, entwickelt.
Der XO-1 ist mit einer Linux-Variante als Betriebssystem, einer speziellen Nutzer*innenoberfläche namens Sugar, Open-Source-Software wie Abiword für Textverarbeitung und verschiedenen Lernprogrammen ausgestattet. Die „Hasenohren“ dienen als Schutz für verschiedene Anschlüsse, vor allem aber sind sie Antennen, über die die Laptops sogenannte Mesh-Netzwerke für Lernteams und Gruppenarbeit aufbauen können. Der XO-1 hat einen sehr geringen Stromverbrauch und das Aufladen sollte auch über einen Dynamo mit Zugseil, Handkurbel oder Pedale möglich sein. Das Design des ca. 1,4 Kilogramm schweren Laptops stammt vom Schweizer Industriedesigner Yves Béhar.
Die Serienproduktion des Computers begann 2007 und insgesamt wurden drei Millionen Geräte in über 40 Länder geliefert, die angestrebte Menge wurde aber weit verfehlt. Für viele Länder war das Laptop immer noch zu teuer, nicht zuletzt, weil es statt der angestrebten 100 Dollar fast das doppelte kostete. Es zeigte sich außerdem, dass die Bedienung des Laptops nicht so intuitiv war wie gedacht und den Kindern das Lernen damit schwer viel, solange nicht ebenfalls Geld in Schulen und Lehrer*innenausbildung investiert wird. Die Initiative „One Laptop per Child“ besteht in veränderter Form bis heute, die Produktion des Laptops wurde allerdings 2014 eingestellt.
Der „100-Dollar-Laptop“ ist seit dem 9. November im Bereich „Design für alle?“ der neuen Dauerausstellung des Werkbundarchiv – Museum der Dinge zu sehen.