Revolutionskämpfer auf dem Brandenburger Tor umringt von einer Menschenmasse: Diese Postkarte aus der Dokumenten-Sammlung des Museums ist Ding des Monats November 2018.
Vor genau hundert Jahren, im November 1918, führte die Novemberrevolution zum Sturz der Monarchie und zur Schaffung der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Beginnend mit dem Kieler Matrosenaufstand Ende Oktober, bei dem sich kriegsmüde Soldaten den Befehlen der monarchistischen Marineleitung verweigerten, bildeten sich deutschlandweit Arbeiter- und Soldatenräte. Es wurde zum Sturz der Monarchie in Deutschland aufgerufen. Vor allem in Berlin, der Hauptstadt des bis dahin bestehenden Kaiserreiches, lieferten sich Revolutionäre und Kaisergarden zahlreiche Kämpfe.
Die Besetzung des Brandenburger Tores war symbolträchtig, da zuvor nur Mitglieder der kaiserlichen Familie den zentralen Bogen zur Durchfahrt benutzen durften. Am 9. November nahmen Philip Scheidemann und Karl Liebknecht die Abdankung von Kaiser Wilhelm vorweg und riefen fast zeitgleich die Republik bzw. die sozialistische Republik aus. Friedrich Ebert wurde kurz danach zum Reichspräsidenten gewählt.
Unter den Mottos „Versammelt euch!“, „Macht Frieden!“, „Mischt euch ein!“, „Informiert euch!“, „Keine Gewalt!“, „Beteiligt alle!“ und „Solidarisiert euch!“ wird auch an diversen Berliner Orten dem 100 Jährigen Jubiläum der Revolution gedacht und kritisch hinterfragt. Ausgehend von den historischen Ereignissen und anknüpfend an aktuelle politische Debatten wird ein Themenwinter in Form einer umfangreichen Veranstaltungs- und Ausstellungsreihe realisiert.