Diese korrodierte Schreibtischleuchte gehört einer Sammlung gleichartiger Leuchten an.
Sie wurden kurz nach dem Mauerfall im Hof des ehemaligen Kunsthauses Tacheles gefunden. Möglicherweise sind die Schäden bereits bei der Bombardierung Berlins im Zweiten Weltkrieg entstanden.
Im Werkbundarchiv – Museum der Dinge sind die Lampen Ausgangspunkt für den Sammlungsbereich „Dinge nach Katastrophen“. Ihr Verfall wird nicht aufgehalten und in einigen Jahrzehnten werden sie sich vermutlich ganz aufgelöst haben.
Das Museum der Dinge sammelt bereits seit den 1990er Jahren Dinge, die durch die Spuren ihrer Nutzung oder historische Ereignisse stark gekennzeichnet sind oder vor dem Verfall stehen. Wo Museen lange Zeit ausschließlich als Ort der Erhaltung galten, haben Digitalisierung und Nachhaltigkeitsbewusstsein eine Veränderung bewirkt. Es wird diskutiert, ob Objekte ein Recht auf Verfall haben und ob dieser gezeigt werden kann.
Die verrostete Schreibtischlampe ist aktuell Teil der Sonderausstellung „The Story of My Life. Objektbiografie als Konzept, Methode und Genre“, die noch bis zum 4. September im Werkbundarchiv – Museum der Dinge zu sehen ist.