Liebte Berlin und gab der Stadt, was er konnte: Lutz Brandt

Buchvorstellung und Vortrag

13. März 2025, 18 Uhr

Kurz vor seinem Lebensende im Januar 2024 konnte der 85-jährige Berliner Gestalter und Künstler Lutz Brandt noch die Gewissheit erfahren, dass das Manuskript seiner Lebenserinnerung im Verlag angenommen sei. Zusammen mit ihm erarbeitet und jetzt beim Verlag Neues Leben herausgegeben hat das reich illustrierte Buch „Malstock, Reißbrett und Fassaden“ der Kulturjournalist und langjährige Freund Günter Höhne.

Vermittelt werden Einblicke in die vielfältige gestalterische Hinterlassenschaft Lutz Brandts. Dieser studierte von 1964 bis 1970 an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee zunächst Formgestaltung, schloss beim Bauhäusler Selman Selmanagić sein Architektur-Diplom mit Auszeichnung ab und wurde Meisterschüler beim Maler und Rektor Walter Womacka. Zeitlebens schuf Brandt fantasievolle Kunst am Bau sowie im Stadtbild, seine Gemälde auf Leinwand faszinierten und provozierten auch gern auf hintergründige Art. Brandt war Maler, Architekt, Gebrauchsgrafiker, Fotograf, Bühnenbildner, Designer und Modelleur – und davon manches gleichzeitig und stets mit kompromisslosem Anspruch an sich selbst. Er beherrschte die spontane perspektivische Handskizze ebenso exzellent wie monumentale Ausstattungen des gefeierten deutschen Pavillons auf der EXPO’92 in Sevilla. Zeugnisse mannigfaltiger Arbeiten im öffentlichen Raum des Berliner Ostens wie Westens, aber auch des Brandenburger Umlandes existieren bis heute – ohne dass ihr Schöpfer genannt ist.

Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge konnte jüngst eine Original-Serie von über 250 Grafiken in die Sammlung aufnehmen, mit denen Lutz Brandt Mitte der 1970er Jahre in der Neuen Berliner Illustrierten Tipps zur Um- und Ausgestaltung von Wohnungen gab – heute noch so praktikabel wie damals.


Günter Höhne (Hrsg.), Lutz Brandt: Malstock, Reißbrett und Fassaden. Mein Berliner Künstlerleben. Verlag neues leben., November 2024, 224 Seiten, ISBN 978-3-355-01927-9

 

 

 


Ort

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