Im Dissens?

Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerisches Engagement in der Oranienstraße (Finanzkapitel remix)

19. Okt 2023, 19 Uhr

Kunst- und Kulturschaffende, aber auch NGOs und Aktivist*innen, sind auf Raum für ihre Arbeit angewiesen: für Zusammenkünfte, Veranstaltungen, Präsentationen, Lesungen, Gärtnern, Festivals, und nicht zuletzt für Ausstellungen. Jedoch bleibt die Raumsituation in Berlin nach wie vor extrem angespannt.

In diesem Zusammenhang ermöglichen nicht nur Immobilienkonzerne wie Signa oder Pandion, sondern auch neue Plattformen wie „Transiträume“ oder „Culterim“ zeitlich befristeten Zugang (sogenannte Zwischennutzungen) zu städtischen Räumen verschiedener Art: aber zu welchen Bedingungen, und mit welchen Auswirkungen?

Wer wird bezahlt, und wie? Werden künstlerische, queere, diversitätsorientierte oder sogar widerständige Praxen von der Immobilienwirtschaft instrumentalisiert, um Immobilienobjekte aufzuwerten? Inwiefern ermöglichen Zwischennutzungen Immobilienfirmen Zugang zu neuen Finanzstrukturen, die „Nachhaltigkeit“ voraussetzen (sog. ESG-Kriterien)? Welche Auswirkungen gibt es für Nachbarschaften und Communities, die von Verdrängung bedroht sind? Haben sich Praktiken und Haltungen zur Zwischennutzung während der COVID-19 Pandemie geändert? Welche alternativen Modelle und Räume gibt es? Und welche strukturellen oder institutionellen Änderungen in der Raumnutzung bräuchte es, um nachhaltig künstlerisch-aktivistische Praxen in dieser Stadt zu gewährleisten?

2019 hat die nGbK-Arbeitsgruppe Im Dissens? die Situation von Gewerbemieter_innen in der Oranienstraße recherchiert und kartiert. Inzwischen musste die nGbK selbst aufgrund von Immobilienspekulation umziehen. Anhand einer gemeinsamen Kartierung unseres geteilten Wissens über Zwischennutzungen 2.0 versuchen wir in einer offenen Workshoprunde, unsere Sorgen, Erfahrungen und Visionen rund um diese Fragen gemeinsam zu besprechen und zu erörtern.


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