Bei der langen Buchnacht am 3. Juni 2023 lesen Annett Gröschner, Axel Ruoff und Elisabeth Wellershaus ihre Ding-Biografien zu Ebay-Objekten in der Sonderausstellung „The Story of My Life. Objektbiografie als Konzept, Methode und Genre“ und diskutieren über den Mehrwert von Geschichten.
Ausgangspunkt ist das Projekt Signifcant Objects. Es prüft die Annahme, ob scheinbar wertlose Dinge mit einer Geschichte mehr wert sind als ohne. Dazu sammelten Joshua Glenn und Rob Walker ab 2009 einhundert „wertlose“ Dinge und baten Autor*innen in den USA, zu diesen eine kurze Geschichte zu verfassen. Die daraufhin auf eBay verkauften Dinge erzielten mit der Geschichte – entsprechend der Vermutung – höhere Preise als ohne.
Für die aktuelle Sonderausstellung „The Story of My Life“ wird das Projekt wiederbelebt. Philipp Blom, Annett Gröschner, Axel Ruoff und Elisabeth Wellershaus wurden als Autor*innen eingeladen, ausgewählten Dingen eine Geschichten zu schreiben.
Annett Gröschner, geboren 1964, studierte in Berlin und Paris und arbeitet als Schriftstellerin und Journalistin. Sie erhielt Stipendien und Preise, zuletzt den Großen Kunstpreis Berlin – Fontane-Preis der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Sie arbeitet an einem Roman, der 100 nutzlose Gegenstände aus dem Nachlass Trude Menzingers beschreibt. Der Hase ist einer davon.
Axel Ruoff, geboren 1971, studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und Aix-en-Provence. Er schreibt Romane und Essays, dreht Filme und arbeitet als Lektor. 2021 ist sein letzter Roman „Irrblock“ erschienen.
Elisabeth Wellershaus, geboren 1974, studierte Theaterwissenschaften und Ethnologie in London. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin. Im Januar 2023 erscheint ihr Buch „Wo die Fremde beginnt. Über Identität in der fragilen Gegenwart“.