Wie Christina Treutlein in ihrer Dissertation über den Architekten Carl-Hermann Rudloff nachzuweisen meint, war Margarete Schütte-Lihotzky weit weniger an der Entstehung der legendären Küche des Neuen Frankfurt beteiligt als bisher angenommen.
Sollte die zeitgenössische Zuschreibung der Autor*innenschaft an die Architektin vor allem die Bewohnerinnen der neuen Siedlungen für die taylorisierte Standardküche gewinnen? Welche ihrer Wiener Erfahrungen hat/hätte sie einbringen können? Sind moderne Gestaltungsprozesse nicht immer auch kollektive? Schütte-Lihotzky wollte nie auf die Küche reduziert werden. Warum hat sie die Entstehungsgeschichte nicht selbst genauer aufgeklärt? Ändert sich der Charakter der Frankfurter Küche, wenn die Autor*innenschaft nun neubestimmt werden muss?
Vor der Diskussion, ab 18 Uhr kann die laufende Ausstellung und auch die Frankfurter Küche eintrittsfrei besichtigt werden.
Diskussion mit Christina Treutlein (Frankfurt/Main, Geschäftsführerin der Ernst-May-Gesellschaft) und Robert Müller (Kurator, Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst, Wien)
Moderation: Thomas Flierl (Architekturhistoriker in Berlin)
Kooperation mit Helle Panke e.V. | Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin