Kugelwaschmaschine „Kamome Home Washer“, 1950er Jahre
Die Entwicklung vom Waschbrett hin zur vollautomatischen Waschmaschine verlief entlang zahlreicher Waschmaschinentypen: So zum Beispiel die Holzbottich-Waschmaschine, die in Form und Funktion auf das bäuerliche Butterfass zurückzuführen ist, dann die Rotations- und die Schaukelwaschmaschine und schließlich die Trommelwaschmaschine, die heute ein vollelektronisch gesteuerter High-Tech-Automat mit „Ein-Knopf-Bedienung“ ist.
Und irgendwo, zwischen diesen Stadien voranschreitender Mechanisierung und Automatisierung, taucht die handbetriebene Kugelwaschmaschine auf.
Das Modell der Marke „Kamome“ – japanisch für „Seemöwe“ – stammt aus den 1950er Jahren. Derzeit gab es durchaus schon Waschvollautomaten in amerikanischen und europäischen Haushalten. Auch Kugelwaschmaschinen gab es Anfang des 20. Jahrhunderts schon mit einem Elektromotor. Der „Kamome Home Washer“ jedoch basiert trotz seines futuristisch anmutenden Äußeren auf reiner Handarbeit: Die hohle Aluminiumkugel von ungefähr 30 cm Durchmesser wird mit Lauge und Wäsche gefüllt und per Handkurbel in Bewegung gesetzt. Diese Waschmaschine ist weder elektrisch betrieben und beheizt, noch hat sie eine Wasserzufuhr oder Spül- und Schleuderfunktion.
Dafür ist sie wenig störanfällig, leicht und kompakt gebaut und auch im Betrieb ressourcenschonend: Vielleicht war eine solche Kugelwaschmaschine für Haushalte mit wenig Platz gedacht, für die Datsche oder für „Jungesellenhaushalte“.
Übrigens wird Studien zufolge für Reinigung und Wäschepflege in heutigen volltechnisierten Haushalten genauso viel Zeit aufgewendet wie zu Zeiten des Waschbretts – trotz „Ein-Knopf-Bedienung“.