Ausgangspunkt war die während des Vorgängerprojekts angelegte Sammlung von Kunststoffprodukten. Die Auszubildenden der Max-Bill-Schule (ehemals marcel-breuer-schule) und Schüler der Walter-Gropius-Schule bauten weitere Sammlungen auf. Die Sammlungsfelder stehen in Bezug zu den Museums-Sammlungen, werden aber von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst bestimmt.
Das Sammeln ist ein Thema, das für Kinder und Jugendliche viele Anknüpfungspunkte bietet: Wo wird im Alltag gesammelt, geordnet und präsentiert? Gibt es Schatzkisten oder „Hausaltäre“? Was und wie wird gesammelt? Persönliche Erinnerungen, repräsentatives Glas oder Silber, Nippes, Gartenzwerge, Muscheln und andere aufgelesene oder gekaufte Souvenirs, Schuhe, Bücher, Briefmarken, Pokemons, Fußballbildchen, Murmeln oder Schlümpfe…Werden die Dinge der Nutzung entzogen? Worin liegt der spezifische Wert der Sammlung? Wie ist im Vergleich der Status der Sammlungsobjekte im Museum? Wie werden die Dinge im Privatbereich präsentiert? Wie im Museum? Werden sie in verschiedenen Museen unterschiedlich präsentiert? Und warum?
Welche Vermittlungs- oder Webestrategie wäre geeignet, um aus einer privaten Wunderkammer eine öffentlich wahrgenommene Sammlung zu machen? Wie könnte ihre Präsentation aussehen?
Die Reflexion museologischer Fragen kann für die eigene Lebenswelt sensibilisieren. Gleichzeitig ist der analytische und kreative Umgang mit den historischen und den von den Jugendlichen und Kindern angelegten Sammlungen geeignet, die Kulturinstitution „Museum“ als Zugang sowohl zur historischen als auch zur aktuellen Kultur tiefer zu verankern.
Die neu entstehenden Sammlungen der Auszubildenden und ihrer „Patenkinder“ der Walter-Gropius-Schule ergänzen die Sammlungen zur alltäglichen Produktkultur im Museum der Dinge bzw. funktionieren für diese wie ein Spiegel, der auch der internen musealen Reflexion dient.
Die Ausrichtung der musealen Arbeits- und Sammlungsfelder wird um jugendgemäße Fragestellungen und Interessen erweitert. Zum Projektabschluss gestalten die Auszubildenden Sammlungs-Präsentationen im Museum der Dinge und – als Satelliten – in der Max-Bill-Schule sowie der Walter-Gropius-Schule.
Die Teilnehmer*innen des Projekts kommen aus drei Klassen des ersten und zweiten Ausbildungsjahrs der Max-Bill-Schule. Weitere Bildungs- und Kulturpartner wie die Walter-Gropius-Schule und das Bauhausarchiv werden einbezogen.
Im Rahmen des Projekts ist die Ausstellung „Junge Sammler. Schülerinnen und Schüler stellen aus“ entstanden, die bis zum 17. August 2015 im Museum der Dinge zu sehen ist.