Die GEHAG (Gemeinnützige Heimstätten AG) wurde im April 1924 auf Initiative von Stadtbaurat Martin Wagner und Gewerkschafter August Ellinger mit dem Ziel der Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem und gesundem Wohnraum gegründet und setzte Maßstäbe im Siedlungsbau. Sie vereinigte eine Vielzahl von gemeinwirtschaftlichen Organisationen als Aktionäre in sich und verpflichtete den Werkbund-Protagonisten Bruno Taut, der u. a. mit seinem farbigen Bauen die spezielle GEHAG-Ästhetik prägte. Die GEHAG-Siedlungen in Berlin wurden 1999 vom Berliner Senat verkauft, heute gehören ihre Wohnungen gewinnorientierten Firmen.
Kann die GEHAG heute, da hunderttausende Wohnungen fehlen, wieder Vorbild im gemeinwohlorientierten Wohnungsbau sein? Dieser Frage widmet sich die Publikation „100 Jahre GEHAG – Gegenwart und Zukunft des Solidarischen Wohnungsbaus“.
Herausgeber Steffen Adam, Architekt und Mitglied des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin-Brandenburg, wird die Publikation und die Historie der GEHAG vorstellen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit über den Solidarischen Wohnungsbau ins Gespräch zu kommen.
Steffen Adam / Reinhard Wenzel (Hrsg.): 100 Jahre GEHAG – Gegenwart und Zukunft des Solidarischen Wohnungsbaus. BeBra Verlag GmbH Berlin, Mitte März 2025, ca. 160 Seiten, ISBN 978-3-95410-344-7.